Sonntag, 11. Februar 2018

Die aufblasbare Eidos-Gummipuppe

Herr Niederhausen haust da jedenfalls in einem fürchterlichen Salat der wildesten und abenteuerlichsten Phantasien und Verknüpfungen:

Das Einzige, was die Seele tun muss, ist, ein solches eidos-Wesen aufzunehmen... Dann geht Platonismus in Aristotelismus über, verbindet sich das eine mit dem anderen. All dies aber geschieht im Zeichen Christi, denn es geht um nichts anderes als um das Geheimnis der Wandlung...

Würde aber das Mädchen als heiliges Urbildwesen nicht existieren [guter Witz], so müsste man es „erfinden“. Die Märchen aber sind zum Beispiel eben nicht erfunden, sondern es sind erlebte Realitäten gewesen. Man kann nun sagen, da sei das Mädchen mit der reinen Seele „nur“ Urbild für die reine Seele selbst. Aber es ist egal, „wofür“ es Urbild ist oder nicht ist – es ist Urbild. Und es ist nicht nur Urbild, es ist wie jedes Urbild wirkendes Urbild. Es ist nicht nur Urbild für die reine Seele, sondern es bringt auch die reine Seele – weil es sie selbst hat und weil es sie bringt. Jedes heilige eidos-Wesen bringt immer sich selbst. Das Mädchen also auch...

Vermutlich gelingt es ihm aufgrund einer Geschlechterrollen-Blockade nicht, ein reguläres Verhältnis zum Wesen der Mutter Maria zu finden.
Darum erfindet er lieber Eidos-Urbild-Mädchen, um sie dann zur Auflösung all seiner seelischen Inkompatibilitäten in seine Seele aufzunehmen.
Jene 'Mädchenphantasie', welche man nicht mehr erfinden muss (da Niederhausen sie bereits erfunden hat), ähnelt wohl eher einer aufblasbare Gummipuppe als einem Urbild.
So eine aufblasbare seelische Gummipuppe, welch man sich in die Seele stopfen kann, wenn die Unvereinbarkeiten im geistig-spirituellen Erleben zu unerträglich werden....