Dienstag, 6. Februar 2018

Die Parallel-Etymologie des heiligen Wortes 'Mädchen'

Das heilige Wort Mädchen leitet sich unverkennbar als Verkleinerungsform von der Made ab:

Die Made - Das Mädchen

Dem Truther und Mädchensachverständigen Holger Niederhausen ist es nun mit der Methodik der feuchtviskosen Verkettungen erstmals gelungen, für das Wort Mädchen eine alternativ-faktische, unwiderlegbare Parallel-Etymologie aus dem Anfangsbuchstaben 'M' abzuleiten:

Minne-Möpse-Misthaufen-Meerrettich-Mountenbike-Magersuchtquark-Mogelpackung-Maria-Mädchen

Der Misthaufen war's dann letztendlich, der mich irreversibel von der Heiligkeit des Buchstaben 'M' überzeugt hat!

Auszug aus der Facharbeit:

Das „M“ beginnt ganz und gar im Verborgenen, es kommt mitten aus dem heiligen Geheimnis – und es trägt das Geheimnis mit sich.

Das sanfte, weiche, liebliche „M“ liegt im „Meer“, im „Murmeln“, es liegt in dem weichen „Mund“. Und es ist kein Zufall, das der Mund beim Formen dieses weichen Lautes dieselbe Bewegung macht wie bei dem zärtlichen Kuss... Das „M“ lebt in der „Melodie“, im träumerischen „Mond“, in der „Milde“ – hier in heiligem Bunde mit dem ich-haften „I“ –, ebenso in der heiligen „Minne“. Mit „M“ beginnt der Name der heiligen Jungfrau: Maria.

Das „M“ liegt in dem frühen Morgen, der wie eine junge Verkündigung aus dem Mysterium der Nacht geboren wird. Es liegt aber auch in dem „morgen“, das noch im heiligen Schoß der Zukunft liegt.  Das „M“ ist das erste Wort des kleinen Kindes: „Mama“. Es liegt in der „Mystik“, in der „Magie“, aber auch in der „Muse“. Es liegt in der „Melancholie“, im weichen „Moll“, im „Mysterium“. Das „M“ ist ein Mysterium. Es bezeichnet das tief Geheimnisvolle und das zugleich tief Vertraute, das Zarte, das Weiche, eine heilige Heimat.

Das „M“ ist wie geschaffen für das Mädchen. Zwar beginnt mit demselben Buchstaben auch der „Mann“ und auch der „Mensch“ überhaupt – aber beim „Mann“ läuft der Rest in dieses Starke, Stämmige aus – und der „Mensch“ ist in ganz anderer Weise geheimnisvoll, gar nicht zu vergleichen mit dem Mädchen...

Was ist faul daran?

Die Methode, willkürlich das Passende herauszugreifen und das Unspassende (etwa den Misthaufen) unter den Tisch fallen zu lassen, ist exemplarisch lehrreich und schärft das Unterscheidungsvermögen zwischen schlüssigen Perspektiven und Bauernfängerei.
Der Einstieg ('Von der Heiligkeit der Sprache') ist schlüssig und für mich nicht anfechtbar.
Aber dann wird das Haltbare schlagartig auf unhaltbare persönliche Vorlieben umgebogen: 'Das „M“ – heilige Sanftheit' (was für ein willkürlicher Blödsinn).
Perfide und suggestiv wird die Phantasie des Holger als direkte Nachfolge der Offenbarung des Johannes abgeleitet; wer an dieser Stelle schon narkotisiert ist, geht dem Rest dann auch auf den Leim.
Rudolf Steiner hat oft genug auf die Sinn-/Wertlosigkeit und die daraus resultierende Schädlichkeit von Analogiespielereien im Arbeiten an echter Geisterkenntnis hingewiesen.
Die vermeintlich anthroposophischen Überzeugungsangriffe vom Typ 'Niederhausen' sind jedoch durchweg aus Analogieverknüpfungen aufgebaut, wobei sie diese dann noch für ein phänomenologiebasiertes goetheanistisches Reinstdenken verkaufen möchten.